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Spezifikationen

Die dargelegte Standardsituation legt folgendes Anforderungsprofil für einen Heim-Server nahe.

Backup-Server

Inkrementelles Backup

Auf den produktiven Endgeräten vorhandene Daten sollen inkrementell im LAN gesichert werden, sofern es sich um unwiederbringliche Daten handelt. Die Abgrenzung zu unwiederbringlichen Daten kann auf Ebene des Dateisystems vorgenommen werden, indem nur einzelne Verzeichnisse im Verzeichnisbaum gesichert werden. Es sollte jedoch auch auf einfache Art und Weise möglich sein, Ausnahmen zu definieren.

Autonomie

Die Backup-Funktionalität soll in der Zeitplanung adaptiv und in der Ausführung autonom sein. Die Zeitplanung muss sich der unregelmässigen Verfügbarkeit der persönlichen Endgeräte anpassen. Die Backups sollen Server-seitig ausgeführt werden, ohne die Endgeräte wesentlich zu belasten.

Effiziente Datenübertragung

Da die Datenübertragung beim Backup über das Netzwerk geschieht, muss auf eine effiziente Übertragung geachtet werden. Auf eine Backup-Funktionalität im WAN wird bewusst verzichtet, da der Aufwand dem allgemein zu erwartenden Nutzen nicht entsprechen würde.

De-Duplizierung der Daten

Aufgrund der möglichen Vielzahl der Endgeräte und Benutzer wird es zwangsläufig zu mehrfacher Redundanz in der Datenhaltung kommen. Bspw. mag ein Benutzer einen Teil seiner Daten auf mehreren Endgeräten synchronisiert halten, oder zwei Benutzer tauschen unter einander Dateien aus.

Um der potentiellen Datenflut zu begegnen, sollte der Backup-Server Duplikate im gesamten Datenbestand erkennen und nur ein einziges Mal abspeichern.

Einfacher Zugriff

Die eigenen Backups sollen für alle Benutzer über ein GUI zugreifbar sein. Die inkrementellen Versionen der gesicherten Daten sollen einzeln abrufbar sein.

Archivierung

Daten sollen auf dem Server archiviert werden können, ohne dass sie auf einem Endgerät gespeichert sein müssen. Dabei ist unabdingbar, dass sie redundant abgelegt sind. Als absolute Mindestforderung muss verlangt werden, dass sie auf zwei unabhängigen Festplatten abgelegt sind. (Vgl. die Betrachtung der Bedrohungsszenarien.) „Unabhängig” bedeutet in diesem Zusammenhang nicht ein RAID-System, welches insbesondere vor unbeabsichtigtem Löschen keinen Schutz bietet.

Quasi-statischer Datenbestand

Der Datenbestand im Archiv verhält sich quasi-statisch, indem nur sporadisch neue Dateien hinzugefügt werden.

Online-Zugriff

Sicherheit

Aufgrund der Inhomogenität der Endgeräte nimmt der online-Zugriff einen hohen Stellenwert ein. Die Absicherung dieses Zugriffs gegen unbefugten Zugriff ist oberstes Gebot. Die Sicherheitsanforderungen sind in erster Linie an die Authentifizierung hoch. Die Verschlüsselung nimmt einen sekundären Stellenwert ein. Denn aufgrund der persönlichen Natur der Daten ist nicht in erster Linie mit gezielten Angriffen auf die sporadisch erfolgende Übertragung zu rechnen.

Verfügbarkeit

Ein sicherer Zugriff auf die Daten aus dem Internet soll ohne weiteres möglich sein. Damit verbunden ist die Forderung ständiger Erreichbarkeit. Insbesondere dürfen die verwendeten Netzwerk-Ports keine besonderen Anforderungen stellen. Konkret bedeutet dies, dass der Zugriff über die üblichen HTTP-Ports (80, 443) sowie evtl. den DNS-Port (53) möglich sein muss.

FTP-, SMB/CIFS-Server

Daten sollen nicht nur für persönliche Zwecke, sondern auch für Dritte zur Verfügung gestellt werden können. Hierfür bietet sich FTP im WAN oder SMB/CIFS im LAN an.

Web-Server

Der Heim-Server soll auch als einfacher HTTP-Server dienen. Dynamische Inhalte von eingeschränkter Komplexität sollen für kleinere Zugriffszahlen zur Verfügung gestellt werden können.

Multimedia-Streaming-Server

Es ist mit einem hohen Datenvolumen an Streaming-Dateien zu rechnen. Im Heimnetzwerk sollte es möglich sein, diese von einem zentralen Multimedia-Server zu „streamen”, anstatt sie auf die jeweiligen Endgerät herunter zu laden. Der Streaming-Server sollte mit den gängigen Standard-Clients kompatibel sein (UpnP AV1), iTunes). Aus Sicht der Benutzer wäre wünschenswert, solche Daten auch über das WAN zu „streamen”.

Darüber hinaus sollten derartige grossvolumige Multimedia-Dateien vom Backup ausgeschlossen werden, da sie i.d.R. wiederbringlich sind. Ansonsten würden sowohl Speicherkapazität als insbesondere auch das Netzwerk ausserordentlich stark belastet.

Download-Client

Angesichts der Tatsache, dass Multimedia-Dateien oftmals mehrere Gigabyte gross sind, belasten solche Downloads aus dem Internet einen typischen Internet-Anschluss stark. Im Heimnetzwerk ist es wünschenswert, solche Downloads auf Zeitpunkte zu terminieren, an denen der Internet-Anschluss wenig ausgelastet ist. Eine solche Aufgabe kann der Heim-Server übernehmen, da er permanent in Betrieb sein wird.


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